Alexander Renner

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Geschichte: Der blinde Schwimmer

Diesen Blogpost schreibe ich für mich. Alleine. Als Ermahnung. Es geht um den blinden Schwimmer. Ich will keiner sein. Deshalb schreibe ich das jetzt auf, um es tiefer in meinem Gehirn zu platzieren. Ich hoffe, es ploppt immer wieder zum richtigen Zeitpunkt hoch.

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Der Blinde Schwimmer durchquert den See

Der blinde Schwimmer

Ein Blinder steht am Ufer eines Sees und will ihn durchschwimmen. Der See ist nicht so groß, er holt sich allerlei Hilfe, Rat, Schwimm-Ausrüstung und derlei mehr. Jetzt steigt der Schwimmer ins Wasser und weiß, daß er nur die Richtung halten muß und gleichmässig seinen Schwimmzüge machen. Dann kommt er an Ziel.

Nach der Hälfte merkt er, daß es ganz schön anstrengend ist. Genauso wie man es ihm vorhersagte. Aber er bleibt dran und schwimmt weiter. Das Ziel müsste bald kommen. Keine Strömung, die ihn wegtreibt. Nach seinem Gefühl müsste der Schwimmer nun bald am anderen Ufer ankommen. So hat er es berechnet. Aber es kommt kein Ufer. Er hält inne und tastet mit den Füssen, ob er schon den Sand spürt. Nichts.

Unsicherheit kommt

Nun wird unser Schwimmer unsicher. Ist er abgetrieben worden? Schwimmt er im Kreis? Das Ufer müsste längst da sein. Er horcht in sich hinein. Wie viel Atem und Kraft hat er noch? Reicht das wirklich? Er denkt, er wäre doch abgetrieben worden und versucht den Kurs zu korrigieren. Mehr rechts. Da müsste das Ufer ja kommen. Doch links? Er dreht um und versucht es mehr links.

Die Umkehr

Schließlich ist sich unser blinder Schwimmer sicher, daß er völlig vom Kurs abgekommen ist und seine Kondition einfach nicht reicht. Dieser See ist was für Voll-Profis aber nicht für ihn. Er beschliesst wieder umzudrehen und schwimmt mühsam zurück. Mit letztem Atem und ausgekühlt erreicht er das Ufer, von dem er losschwamm.

So war´s wirklich

Tatsächlich war der blinde Schwimmer kurz vor dem Ziel, dem anderen Ufer. Er hätte an seinen Weg, seinen Kondition, den Atem und die Richtung glauben müssen. Das links- und rechts Probieren und schließlich der Rückweg haben ihn mehr Kraft gekostet, als das letzte Stück der ursprünglichen Wegstrecke.

Dir und mir soll es anders ergehen

Der Schwimmer bekam Zweifel. Zum Einen was sein Ziel anging, das ganze Vorhaben. Zum Anderen über sich selbst: War´s für einen Blinden zu groß? Reichte seine Kondition nicht? Lags an der Ausrüstung? Und und und. Zweifel, Zweifel, Zweifel überall.

Und genau so geht es den meisten. Sie sie schwimmen und kommen gut voran. Und kurz vor dem Ziel übermannen sie die Zweifel, die Energie geht aus. Sie schwimmen noch ein paar Meter. Das Ufer ist immer noch nicht da. Schließlich kehren sie um schwimmen den ganzen langen Weg zurück.

Ich will mich an diese Geschichte erinnern. Du sollst das bitte auch tun. Wenn du ein neues Ziel hast, das du bisher nicht kanntest. Du bist auf dem Weg, er ist länger als du dachtest, kostet mehr Energie und Ressourcen und Zweifel kommen. Bleib dran. Kommen Strömungen, dann korrigiere, aber dreh nicht um.

Quelle der Geschichte: Alex Fischer-Buch. Vielen Dank lieber Alex für deine Inspiration.

 

 

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