In meinem Leben war ich noch nie Mitglied in einem Verein. Die Idee, selbst einen Verein zu gründen, war noch viel weiter von mir entfernt. Trotzdem haben wir tatsächlich einen Verein ins Leben gerufen.
Im Laufe der Jahre haben sich viele Erfahrungen und fesselnde Geschichten angesammelt. Unsere Verbindung, meine Frau und ich, besteht nicht nur aus unseren Kindern und der Tatsache, dass wir zusammenleben, sondern auch aus vielen gemeinsamen Erlebnissen im Laufe der Jahre. Yogafestivals, Gongausbildung, Gatka Camps – all das sind Erinnerungen, die tief in uns verwurzelt sind und aus denen wir immer noch schöpfen, Kraft ziehen und herzhaft lachen.
Im vergangenen Sommer haben wir tatsächlich einen Verein gegründet. Die Hauptarbeit oblag dabei mir. Es liegt mir gut, mich in solche Angelegenheiten einzuarbeiten, kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen und dranzubleiben, mich hineinzufuchsen und dranzubleiben.
Darum ein Verein!
Die deutsche Vereinsmeierei war mir schon immer ein Graus. Ich war bei keinem Verein Mitglied. Nun hat mich ein Kunde, der im Laufe der Jahre zu meinem Partner wurde, inspiriert. Wir wollten ein gemeinsames Projekt im Zusammenhang mit Gongs und Menschen durchführen und dafür aus dem Erasmus+ Programm der EU Fördergelder beantragen.
Dafür musste man eine Organisation sein, keine Firma, keine Einzelperson. Die einfachste Art der anerkannten Organisationen ist der Verein. Deshalb mussten wir den Antrag bei der EU als Verein stellen. Mein Partner aus Frankreich war bereits im Vorstand eines Vereins. Er kommt aus dem südlichsten Zipfel der EU, dem französischen Südsee-Departement im indischen Ozean, La Réunion. Ein Hauch von Exotik und Palmen weht da mit.
Der Verein heißt Sapurana
Das kommt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet frei übersetzt „das Ganze betreffend, ganzheitlich“. Sapurana dient der Förderung von geistiger, körperlicher und seelischer Gesundheit der öffentlichen Gesellschaft. Insbesondere soll der persönliche Ausdruck, das Wohlbefinden, die Lebensqualität und Freude am täglichen Dasein der Menschen gefördert werden. Dabei stehen der Einsatz von Klanginstrumenten, die Schwingungen und Frequenzen erzeugen, sowie künstlerische Prozesse und Projekte im Vordergrund.
Erasmus+ Projekt
Nach einem ersten erfolglosen Anlauf bei der EU bin ich mit den bürokratischen Formulierungs-Spezialitäten und dem EU-Modus gescheitert. Mit etwas Hilfe eines bereits laufenden Projektes hat es mit dem zweiten Antrag dieses Jahr schließlich geklappt. Sapurana erhält die Förderung für ein Projekt mit einer Gruppe in der Erwachsenen-Bildung auf La Réunion.
Der Höhepunkt wird eine gut zweiwöchige Besuchsreise von Klanganwender:innen von der Insel in Deutschland sein.
Wir kommen nächsten Juli in Nürnberg für ein internationales Treffen, Workshops und öffentliche Gong-Meditationen. Anschließend fahren wir nach Norddeutschland, um bei einem Gongbauer mehr über diese Instrumente zu erfahren und selbst unsere eigenen kleinen Gongs zu hämmern.
In der Nähe von Leipzig findet dann schließlich das 1. Gong-Symposium statt. Hier stehen gegenseitiges Lernen, Workshops und öffentliche Konzerte und Meditationen im Vordergrund.
Wenn wir wieder zuhause sind, soll das Gelernte in eigenen Workshops, Trainings und öffentlichen Gong Sessions aufgeführt und vertieft werden. So die Idee.
Jetzt im November starten die ersten Zusammenkünfte via Zoom zwischen interessierten VereinsmitgliederInnen, Gongspieler:innen und den französischen Partner:innen.
Mitglied werden
Ich finde das alles sehr spannend. Nun steht eine Menge Arbeit an, aber auch Vorfreude auf das Projekt und die Begegnungen. Wenn du mentale Gesundheit, Klangarbeit und Kunst fördern möchtest, werde Mitglied bei Sapurana und nehme an der einen oder anderen Veranstaltung teil:
Mitglied bei Sapurana e.V. werden
Während das eine Projekt mitten in der Umsetzung steckt, entstehen schon weitere Ideen. Aus der Zusammenarbeit mit der Gruppe in La Réunion hat sich ein Interesse für die Arbeit mit neurodiversen Menschen und ihren Angehörigen ergeben. Es gibt bereits einen Arbeitsschwerpunkt: Es soll eine zertifizierte Ausbildung entstehen. Auf La Réunion hat eine Gruppe bereits begonnen mit Kindern und Jugendlichen aus dem Autismusspektrum und ihren Eltern auf diese Weise zu arbeiten. Daraus entsteht ein Curriculum und ein Ausbildungsleitfaden, der nach seiner französischen Anerkennung auch auf Deutschland und Europa übertragen werden soll.