Alexander Renner

delta wellen
Gehirnwellen Delta – Tiefschlaf und Regenerierung

Wir powern tagsüber, arbeiten, treiben Sport und managen Teams, Unternehmen oder Familien. Um diese Leistung täglich über lange Zeiträume abrufen zu können, brauchen wir nachts unseren Tiefschlaf zur Regenerierung. Ihre Gehirnwellen schwingen dabei im Delta-Bereich. Sehen wir uns das mal näher an

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Regenerieren = Akku Aufladen

Nachts legen viele von uns das Smartphone auf dem Nachtkästchen ab, stecken das Kabel dran und laden den Akku auf. Und wie sieht es mit ihnen aus? Sie müssen auch ihren Akku aufladen. Das geschieht zur selben Zeit wie bei ihrem Handy, also nachts. Doch ein Haken ist dabei: Sie müssen in die Tiefschschlafphasen kommen.

Tiefschlaf – was ist das?

Bei einem gewöhnlichen Schlafverlauf gleiten sie mehrmals in der Nacht in den Tiefschlaf. In dieser Phase ist ihr Gehirn (fast) inaktiv. Ihre Gehirnwellen schwingen im niedrigen Delta-Bereich. Ihre Verdauung fährt runter, ihr Immun- Drüsen und Nervensystem justieren sich neu, sie bewegen sich nicht, die Muskeln regenerieren, kurz: ihr Betriebssystem fährt runter, räumt auf, lädt den Akku neu und macht sie startklar für den nächsten Tag.

Zu wenig Tiefschlaf – was dann?

Wenn ihnen die Tiefschlafphasen nachts fehlen, dann laden sie ihren Akku nicht genug auf. Was würden sie bei ihrem Smartphone tun? Es tagsüber nochmal laden? Genau, das müssten sie bei sich selbst auch machen: Tagsüber den fehlenden Schlaf nachholen. Durch das altbekannte Nickerchen, ganz neu jetzt: Power Nap. Häufig aber lässt das unser urbaner Lebensstil nicht zu. Wer kann sich schon mittags im Büro mal für 20 min hinlegen?

Fehlt ihnen aber dauerhaft der Tiefschlaf, also erholen sie sich nicht genügend, sprechen wir von einer Art der Schlafstörung (es gibt noch viele weitere). Wann das der Fall ist und was sie dagegen tun können habe ich in meinem Artikel “So können sie besser schlafen” beispielhaft beschrieben.

Gehirnwellen Delta-Bereich

Quelle: Hugo Gamboa, Eeg delta, CC BY-SA 3.0

Wir sprechen von Delta-Wellen im Gehirn, wenn die Schwingung pro Sekunde zwischen 0,x und 4 Hz liegt. Null wäre keine Gehirntätigkeit mehr, also gehirntot. Das wollen wir hier nicht. Ein bisschen was muß schon sein. Das Bild hier zeigt beispielhaft ein EEG, das im Delta-Bereich schwingt.

Es ist übrigens nie nur eine “Gehirnwellenart” in einem EEG zu sehen, also Delta, Alpha, Theta usw. In unserem Gehirn schwingen gleichzeitig tausendende über die verschiedenen Areale. Im Tiefschlaf ist lediglich Delta wesentlich vorherrschend, ebenso wie im Wachzustand Beta vorherrschend ist.

Delta tagsüber: Unser Radar

Delta spielt im Gehirn aber auch eine Rolle als Radar, der bekannte „sechste Sinn“. Sie gehen beispielsweise durch Straßen oder sitzen im Büro und nehmen Dinge wahr, die sie nicht rational erklären können. Sie sind sich aber irgendwie sicher, dass sie sein könnten. Genau dann sind ihre feinen Antennen und ihre Delta-Wellen die Quelle davon. Manche Menschen haben sehr viel Delta. Sie nehmen oft genau wahr, in welchem Zustand andere sind, wie sie sich fühlen oder was in deren Kopf vorgeht und schwingen sich sofort ein, sind sehr emphatisch. Diese Personen lassen sich häufig sofort auf andere Menschen ein. Das wäre ein Delta-Üerschuss – sie müssten lernen, den Überschuss wieder zu einzudämmen, Grenzen zu ziehen und sich innerlich vor Augen zu halten: „Halt, stopp, das will ich gar nicht wissen!“

Eine gesunde Portion dieser Delta-Wellen tagsüber, die ihre Antennen schärfen und Informationen “hochspülen” sind aber enorm wertvoll und hilfreich. Nutzen sie diese Gabe, wenn sie sie haben.

Delta-Wellen sind also für ihren Tiefschlaf verantwortlich. Dort regenerieren sie sich und laden ihren Akku wieder auf. Ihre Gehirnakitivität sinkt auf ein Minimum, ihr Organismus macht sie fit für den nächsten Tag. Kommen sie nicht in diesen Delta-Bereich, fehlt der Tiefschlaf, dann bleibt ihr Akku leer und ihnen fehlt die Energie für Arbeit, Sport oder Familie.

Zum Nachlesen habe ich hier meinen Artikel über ein paar Grundlagen über Gehirnwellen verlinkt:

Gehirnwellen- ein paar Grundlagen

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