Alexander Renner

Innere Einstellung
Innere Einstellung ändern: Fragen an sich selbst

Unsere innere Einstellung und Hintergründe treten durch Fragen an sich selbst am besten hervor. Machen wir heute mal eine kleine Innenschau, um vorhandene Denkprozesse und Muster zu erkennen und vielleicht auch ein wenig dran zu arbeiten. Ändern sie ihre innere Einstellung im Alltag: Mind Change ist das Zauberwort.

Innere Einstellung
Ändern sie ihre innere Einstellung

Fragen, die ein ungutes Gefühl auslösen

  • Warum mache ich das immer so?
  • Wieso passiert mir das immer?
  • Weshalb gebe ich so schnell auf?
  • Warum bin ich so wenig ausdauernd?

Sie beinhaltet verdeckt bereits eine bestimmte Antwort. Eine Frage, die bereits eine bestimmte Antwort impliziert, bringt ihr Gehirn dazu, auch die entsprechende Antwort zu liefern. Das geht am schnellsten, denn sie dockt gleich an der bereits vorhandenen Ressource an.

Und schon sind sie in einer Schleife, die sich um eine bereits vorprojezierten Antwort dreht. Oft wird auch eine Spirale nach unten daraus.

Fragen, die ein gutes Gefühl auslösen

  • Was muß ich ändern, damit mir das das nächste mal nicht wieder geschieht? Was kann ich daraus lernen?
  • Was muss ich tun, damit ich länger durchhalte?
  • Was ist jetzt nötig und was muss ich dauerhaft ändern, damit ich langfristig konstanter, ausdauernder und kraftvoller werde?

Das geht noch besser:

Wie kann ich ausdauernder werden und den Weg dorthin mit Freude geniessen?

[inlinetweet prefix=” ” tweeter=”@satyasingh” suffix=”von @satyasingh #spass”]Wir lieben Freude, Spass und Belohnung. [/inlinetweet] Da stecken im Gehirn die Hormone Serotonin, Dopamin und Cortisol dahinter.

Noch eine Frage dazu: Was ist das Tolle daran, dass ich das herausgefunden habe und machen will?

Kann daraus eine Spirale nach oben werden? Wenn man sich nach unten ins Down programmieren und fragen kann, dann doch auch nach oben, oder?

Innere Einstellung durch andere Fragen ändern

Die Antwort ist: Ändern sie ihren Fokus. Das geht durch die andere Art Fragen zu stellen.
Fragen sie nicht nach Problemen oder Schuld oder Gründe für etwas. Fragen sie statt dessen nach Wegen heraus, nach Lern-Möglichkeiten, nach Schritten nach vorne.

Verharren sie nicht in der Vergangenheit

Sie sollten dabei nicht in der Vergangenheit verharren und sie nach Gründen sezieren. Stellen sie beispielsweise fest, was geschehen ist und bestimmen sie schnell: „Wo soll es hingehen? Was muss ich dafür tun, auch damit es mir dorthin gut geht“
Und los gehts.

Mit Fragen lenken sie sich selbst, also ihr eigenes Gehirn, den Mind, die Grundausrichtung. Denn die Lösungen schlummern in ihnen. Sie tragen alles mit sich, vieles davon im Bewusstsein sofort abrufbar für viele Bereiche. Anderes verbirgt sich als Schatz im Unterbewusstsein. Sie müssen es hervorholen. Das macht das Unterbewusstsein aber von selbst, wenn aus den Fragen, der Weg und der Drang hervorgerufen wurde.

Frage nach Ressourcen

Fragen sie sich: „Kann ich wirklich ausdauernder werden?“ Dann schwingt der Ton des Zweifels bereits mit. Ihre inneren Saboteure warten schon. Sie werden kommen und sich in den Weg stellen. Fragen des Zweifels schöpfen aus den Ressourcen des Zweifels. Fragen, warum etwas so ist, suchen nach Antworten, warum es so ist. Sie suchen aber nicht nach Wegen, wie es besser werden könnte. Das leuchtet ein, oder?

Es kommt also auf die Frage an. Bilden sie Gewohnheitsfragen, die nach dem Ziel streben und eine für sie positive Emotion auszulösen.

Tägliche Übung: Frage stellen

Innere Einstellung Ändern
Tausche die Fragen in deinem Gehirn aus

Machen wir eine kleine Übung, eine Frage-Stell-Übung. Die Aufgabe besteht darin, sich täglich mindestens einmal eine Art der Frage zu stellen, die nach vorne gerichtet ist und eine positive Schwingung mitbringt, um sie zu motivieren.

Jeden Tag eine Frage. Damit es nicht im Alltag untergeht, stellen sie sich im Handy einen täglich wiederholenden Termin zu einer für sie guten Uhrzeit ein. Morgens, wo sie noch frisch sind? Abends, wenn die Ruhe einkehrt? Wählen selbst. Jeden Tag stellen sie sich eine positive Gewohnheitsfrage. Das dauert anfangs vielleicht sogar ein wenig, weil ihr Geist sich erst an diese neue Art gewöhnen muß. Aber mit jedem Tag kommt diese Frage schneller und klarer.

Das ist jetzt nichts Zusätzliches, denn sie denken ja eh die ganze Zeit. Jetzt denken sie zu diesem Zeitpunkt halt einmal anders. Das ist nichts Großes. Also los! Denken jeden Tag einmal eine Frage. Nach einiger Zeit kommt plötzlich eine mitten am Tag völlig ausser der Reihe. Langsam fangen sie an, diese neue Art des Fragens zu etablieren.

Wenn etwas schief gelaufen ist in der Arbeit, warum weiter nach Schuld fragen? Wer ist dafür verantwortlich? Wer hat das genehmigt? Wie konnte es dazu kommen? Warum hast du das so gemacht?

Die Alternative:

  • Was kann ich daraus lernen?
  • Wie können wir es besser machen?
  • Was müssen wir tun, damit wir künftig XY (Platzhalter einsetzen) auf Anhieb erreichen?

Beispielfrage

Was muss ich genau machen, um ausdauernder zu werden? Ich will nicht ständig so schnell aufgeben. Also worauf kommts an? Was sind die ersten Punkte? Ich möchte dran bleiben. Ich freue mich auf das erste Hindernis, an dem ich das ausprobieren kann.

Die Grundformulierung ist: Was muss ich tun, um…

Die gegensätzliche Grundformulierung mit der Spirale nach unten ist: Warum mache ich … Wieso muss ich… Die lassen wir jetzt weg.

Einwand, aber…

Kommt von ihrem Geist oder von einem Gesprächspartner der Einwand auf z.B.: Was macht mich momentan am Glücklichsten und Zufriedensten? “ Gar nichts. Ich bin nicht glücklich und zufrieden.“ Dann ändern die Frage so: „Stellen sie sich nur mal vor, sie wären es. Was würde sie am Glücklichsten und Zufriedensten machen?“

Hintergrund: Ihr Gehirn wird nun um eine Denkschleife mehr gebeten, sich den Zustand, den es vorher verneint hat, vorzustellen und dann die Antwort zu geben. Das kann unser Gehirn.

Das ist eine völlig neue Art des Fragens zur Änderung der inneren Einstellung.

Hintergrund: Warum ist das so?

Eingeschränkte Wahrnehmung

Schauen wir uns die Hintergründe an, warum das so ist. Woraus bauen wir uns unsere Welt überhaupt zusammen? Die Fragen dabei sind:  „Was nehmen wir auf und was versäumen wir alles? Welche Sinneseindrücke kommen durch und werden in Wertungen und als Wahrnehmung gespeichert?“ Viele davon filtern wir automatisch weg. Wir machen uns die Welt alá Pipi Langstrumpf wie sie uns gefällt. Das ist schliesslich unsere Realität.

Aber ist das die Realität? Nein, es ist ihre Realität. Wir leben in tausenden Parallel-Welten.

Was wir im Alltag aufnehmen

Wir erleben also eine Art „Welt“ um uns herum, nehmen Dinge auf, andere nicht und basteln uns daraus unsere Realität. Ok. Aber worauf fokussieren wir uns da überhaupt und warum genau darauf? Der Knackpunkt ist die Art, wie und was wir evaluieren, also aufnehmen, bewerten, einsortieren, überprüfen, gewichten und schliesslich speichern. Und das ist die Art, wie wir fühlen. Diese Evaluierungen können wir am Einfachsten in Fragen an dich selbst ausdrücken.

Großrechner vs. Gehirn

Stellen sie sich einen alten Großrechner vor, Mainframes hießen sie. Zur Bedienung dieser Großrechner gab es Spezialisten, die Operatoren. Die einzige Art, wie man aus diesen Mainframes Informationen bekam, war danach zu fragen. Sie haben nur Informationen Preis gegeben, wenn man sie danach fragte. Wo kein Wissen, keine Antwort war, hat er nach einer Frage auch nichts ausgegeben. Das kennen wir heute noch: wenn der PC nichts findet, sagt er, „nichts gefunden“.

Unterschied zwischen Gehirn und Großrechner

Unser Gehirn arbeitet da ähnlich. Sie stellen eine Frage und erhalten sofort eine Antwort. Häufig ist also schon etwas gespeichert. Der große Unterschied zwischen ihrem Gehirn und den alten Computern ist: Wenn sie ihr Gehirn mit der tiefen Erwartung nach einer Antwort fragen obwohl da noch nichts gespeichert ist, dann kommt trotzdem eine Antwort in diese Richtung. Sie kommt eben auch, wenn nach schnellem Dafürhalten keine da gewesen wäre. Geben sie ihrem Gehirn lange genug Zeit nachzudenken, kommt eine Antwort. Keine Fehlermeldung. Das Gehirn findet die Lösung.

Ein typisches Beispiel einer solchen tiefgründigen Frage ist: Warum mache ich das immer so?
Geben sie ihrem Gehirn nun lange genug Zeit, dann kommt auch die Antwort. Ganz sicher. Lassen sie sich dabei nicht einfach mit Schnellschüssen wie: „Weil ich das halt so gelernt habe“ abspeisen. Es geht viel tiefer. Nehmen sie sich Zeit und die wirkliche Antwort kommt.

Anders herum die Frage: Warum sind sie in XY (Platzhalter, denken sie sich was aus) so erfolgreich? Fragen sie sich das jetzt. „Du machst es einfach so, wie du es gelernt hast?“ Nein. Fragen sie weiter. Das geht tiefer. Es steckt viel tiefer in ihnen drin.

Es kommt zu ihnen hoch, und es schwingt immer eine Emotion mit. „Weil ich gut bin? Weil ich in diesem und jenem Punkt besser bin. Ja. Das stimmt. Da mache ich es richtig gut.“

Unsere Fragen zeigen, wie wir sind und wie wir uns fühlen. Sie sind der Fokus. Gewohnheitsmässige Gefühle, habitual emotions, nennt man sie. Sie sind stets verbunden mit ihren Mustern und Programmen.

Die Gefühle, die sie fühlen kommen daher, worauf sie sich konzentrieren. Sie kommen, weil sie diese Fragen andauernd stellen. Und das lässt sich durch die Übung hier oben ändern. Ich drücke ihnen die Daumen.

 

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