Alexander Renner

Meditations-Studie
Meditation macht den Kopf frei – Neues aus der Forschung

Wie wirkt sich Achtsamkeitsmeditation eigentlich auf unser Gehirn aus? Dass Meditation Stress reduziert, die Konzentration verbessert und uns allgemein gelassener macht, haben viele schon selbst erlebt. Doch in einer kürzlich erschienenen Studie (veröffentlicht in „Mindfulness“ 2024) ging es den Forscherinnen und Forschern darum, genauer hinzusehen: Was passiert im Ruhezustand des Gehirns, wenn man lange Zeit meditiert hat? Und wie unterscheidet sich das von Menschen, die nicht meditieren?

Kurz erklärt: Worum ging es in der Studie?

Ein Forscherteam hat 48 erfahrene Meditierende und 44 Nicht-Meditierende miteinander verglichen. Alle Teilnehmenden sollten einfach nur ruhig dasitzen – ohne aktiv zu meditieren. Währenddessen wurde das Gehirn mittels EEG gemessen. So ließ sich feststellen, ob es Unterschiede in den Hirnwellen (Oszillationen) gibt.

Doch dabei haben die Wissenschaftler*innen nicht nur auf klassische Frequenzbänder (wie Theta-, Alpha-, Beta- und Gamma-Wellen) geschaut. Sie haben erstmals auch die 1/f-Aktivität herausgefiltert. Das ist eine Art „Grundrauschen“ im Gehirn, das häufig die Messungen überlagert und bisherige Interpretationen von Hirnströmen verfälschen kann.

Die wichtigsten Ergebnisse

1. Mehr Power in Theta-, Alpha- und Gamma-Bändern

• Wer erfahren meditiert, zeigt im Vergleich zu Nicht-Meditierenden stärkere Hirnaktivität in den Bereichen Theta (typisch verbunden mit Aufmerksamkeit und Lernprozessen), Alpha (assoziiert mit Ruhephasen und Abschirmung von Ablenkungen) und Gamma (oft verknüpft mit kognitiven Spitzenleistungen und Fokussierung).

• Das deutet darauf hin, dass Meditation tatsächlich längerfristige (trait) Veränderungen bewirkt, also weit über den Zeitraum der eigentlichen Meditationssitzung hinaus.

2. Keine Unterschiede bei Beta-Wellen

• Im Beta-Bereich, der mit aktiver Aufmerksamkeit oder Planung assoziiert wird, gab es keine relevanten Abweichungen zwischen Meditierenden und Nicht-Meditierenden.

3. Warum 1/f eine Rolle spielt

• Die Studie konnte zeigen, dass die gefundenen Unterschiede nicht auf dieses „Grundrauschen“ (1/f-Hintergrund) zurückgehen, sondern sich tatsächlich in den echten Oszillationen zeigen. Damit werden bisherige Studienergebnisse bestätigt, die höhere Theta-, Alpha- und Gamma-Power bei Meditierenden berichten – nur diesmal sauberer gemessen.

4. Was bedeutet das alles?

• Das Gehirn scheint nach längerer Achtsamkeitspraxis in einer gewissen Weise „umzutrainieren“, was man an diesen veränderten Hirnwellen erkennt. Höhere Theta-Aktivität könnte mit besserer Fokussierung im Alltag zusammenhängen, mehr Alpha hilft beim Herunterfahren von störenden Sinnes- und Gedankenreizen, und Gamma wird mit tiefem Konzentrations- oder Erkenntniszustand verknüpft.

Warum ist das so spannend?

Diese Entdeckungen unterstreichen, dass regelmäßige Meditation das Gehirn in einen flexibleren, gleichzeitig aber auch ruhigeren Zustand versetzen kann. Und das Beste daran: Diese Veränderungen zeigen sich selbst dann, wenn man nicht aktiv meditiert, sondern nur entspannt sitzt.

Das bietet natürlich eine tolle Grundlage, wenn es darum geht, Resilienz gegen Stress auszubauen oder unsere Wahrnehmung bewusster zu gestalten. Ob man dadurch auch im Alltag kreativer oder emotional ausgeglichener wird? Vieles spricht dafür – ganz sicher weiß man: Die Hirnaktivität vieler geübter Meditierender sieht anders aus als die von Menschen, die nie meditieren.

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Quellenangabe zur Studie

Die komplette wissenschaftliche Veröffentlichung findest du hier:

https://link.springer.com/article/10.1007/s12671-024-02461-z

(Hinweis: Dies ist eine vereinfachte Darstellung der Forschungsergebnisse und ersetzt keine individuelle medizinische Beratung.)

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